Der böse Geist Lumpazivagabundus

Dieses Stück handelt von dem Kampf zwischen zwei Feen, der Glücksfee Fortuna und der Liebesfee Amorosa. Im friedlichen Feenreich stört der Geist Lumpazivagabundus den Frieden. Er stiftet Zauberer- und Magiersöhne an, zu trinken, zu spielen; er verleitet sie zu einem Leben in Saus und Braus. Doch der Feenkönig gibt ihnen ihr verlorenes Gut wieder zurück. Das beeindruckte die Bösewichte aber gar nicht und leben ihr Leben wie vorher weiter. Kurz gesagt: Der böse Geist Lumpazivagabunds hat die Geisterjugend verdorben; die jungen Herren saufen und zocken. Aus der darob entstehenden hellen Empörung kristallisiert sich eine Wette: Gelingt es der Fee Fortuna durch Geldgeschenke, die verlotterten Burschen wieder auf den rechten Weg zu bringen, oder bleiben sie trotzdem, wie Lumpazivagabundus meint, dieselben Lumpen. Der Wetteinsatz ist hoch: Es geht um die Hand von Fortunas Tochter, die einen dieser jungen Tagesdiebe liebt. Bringt Fortuna wenigstens zwei von drei Nichtsnutzen durch Geldgeschenke auf den Pfad der Tugend, bleibt das Töchterl unverheiratet. Gelingt ihr das nicht, siegt die Liebe. Ausbaden müssen die Wette drei harmlose Handwerksburschen, Leim, Knieriem und Zwirn…

Der Lumpazivagabundus der Lions bekam eine andere Rahmenhandlung: Aus dem Feenreich wurde eine typische Talk-Show unserer Tage, aus den – in Anzahl und Text stark reduzierten – Feen und Geistern Gäste dieser Talk-Show. Natürlich ist die Sprache Nestroys uneinholbar; und wir sind uns des Hochmuts durchaus bewusst, wenn wir seine Worte teilweise durch eigene Texte ersetzen. Trotzdem glauben wir, dass der alte Zyniker Freude mit dieser Talk-Show-Version haben würde. Und wir sind ebenso überzeugt, dass wir damit unserem Publikum Vergnügen bereiten.